Die Phasen der Mediation & ihre Aufgaben

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Das Mediationsverfahren ist in 6, mitunter auch 7 Phasen gegliedert und jede der Phasen verfolgt eine klar umrissene Aufgabe.

Kernstück der Mediation sind die Phasen 1-5. Es ist möglich und auch normal, dass während des Verfahrens zwischen einzelnen Phasen gewechselt wird, dennoch hat jede Phase einen klar umrissenen Rahmen.

Mediation – Vorphase

In der Vorphase der Mediation geht es um eine erste Kontaktaufnahme & die Anbahnung
eines Mediationsverfahrens.

In der Regel sucht eine Partei den Kontakt zum Mediator und dieser bemüht sich um die Bereitschaft
der anderen Partei(en), einem Mediationsverfahren zur Beilegung des Konflikts zuzustimmen.

Phase 1

des Mediationsverfahrens regelt einige formale, aber sehr wichtige Grundlagen.

Der Mediator informiert die Parteien über den Ablauf des Verfahrens und vereinbart mit den Parteien die Regeln des gemeinsamen Umgangs. Diese Regeln sind die Grundlage dafür, Gespräche zu ermöglichen, Vertrauen zu schaffen und Sicherheit zu gewährleisten.

Abgestimmt werden in dieser Phase auch Fragen der Bezahlung und des Vertrages.

In Phase 2

des Mediationsverfahrens legen die Parteien ihre Sichtweise auf den Konflikt dar.
Jede Seite beschreibt den Konflikt aus seiner Sicht.

Der Mediator sammelt diese Sichtweisen, in aller Regel gut sichtbar an einem Flipchart.

Da die Parteien verabredet haben, zuzuhören und sich ausreden zu lassen,
kann es hier bereits zu ersten Erfolgen kommen.

Phase 3

des Mediationsverfahrens ermittelt die Interessen, Emotionen Motive und Hintergründe,
welche hinter den zuvor gesammelten Sichtweisen liegen.

Hier liegen die eigentlichen Ursachen des Konflikts.
Zumeist liegen die Motive und Emotionen auf beiden Seiten verborgen.

Deshalb ist diese Phase für alle Beteiligten die schwierigste & anstrengendste.

Phase 4

des Mediationsverfahrens sucht nach Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt.

In einer Art Brainstorming werden alle möglichen, mitunter auch unmöglich erscheinenden Lösungsansätze auf den Tisch gelegt, gemeinsam bewertet und dann in eine Prioritätsordnung gebracht.

Phase 5

des Mediationsverfahrens bringt im Ergebnis die Einigung auf eine nachhaltige Lösungsvariante
und die Abstimmung verlässlicher Lösungsdetails. Juristisch relevante Details der Lösung werden
durch die Parteien eigenständig geprüft und erneut gemeinsam abgestimmt.

In aller Regel wird die abschließende Einigung schriftlich fixiert.

Meist ist es sinnvoll, ein Folgegespräch zu verabreden, um die Einhaltung der gemeinsam getroffenen Vereinbarung im dann gewohnt vertrauensvollen Rahmen zu kontrollieren und ggf. zu justieren.

Aus diesem Folgegespräch kann unter Umständen eine eigenständige,
ebenfalls durch den Mediator begleitete Umsetzungsphase entstehen.